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Goji – die Wunderbeere mit ungeahntem Potential

Was die Chinesen schon immer wussten, davon wollen in immer grösserem Masse auch die Menschen in Europa und Amerika profitieren. Eine kleine rotorangefarbene Beere soll der Garant für “ein krankheitsfreies Leben mit verlangsamtem Alterungsprozess” sein. Dabei ist es nicht so, dass diese Früchte nur für teures Geld in der Apotheke oder im Reformhaus erworben werden können.

Der Gemeine Bocksdorn (Lycium barbarum) auch Teufelszwirn oder Wolfsdorn genannt ist ein eher unscheinbarer Strauch, dessen Früchte in China und Tibet bereits seit Jahrhunderten in der Küche und in der traditionellen chinesischen Medizin genutzt werden. Daher sind die Früchte und deren Produkte v.a. unter dem aus dem chinesischen abgeleiteten Namen Goji ( ausgesprochen Goutschi) bekannt. Forschungsarbeiten in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts bestätigten die jahrhunderte alte Verwendung von Gojibeeren in China als Heilmittel in vielerlei Hinsicht. Reich an Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen, Mineralien und Proteinen kann die Einnahme von Gojibeeren oder daraus hergestellten Produkten auf unterschiedlichste körperliche Krankheiten oder defizitäre Zustände einen positiven Einfluss ausüben. Festgestellt wurde z.B. die Wirksamkeit von Goji bei der Behandlung von Augenleiden (Glaucom) und Krebserkrankungen. Die Einnahme der Beeren soll die Immunabwehr stärken und durch ihre antioxidative Wirkung altersbedingten Degenerationsprozessen z.B. Gedächtnisschwund positiv entgegengewirken.

In der chinesischen Medizin wird Goji darüber hinaus bei hohem Blutdruck und zur Senkung hoher Blutzuckerwerte verordnet. Nicht zuletzt wird es als Stimulanz für positive Energien eingesetzt, mit deren Hilfe die eigene Kraft, Ausdauer und eine positive Lebenseinstellung gefördert werden können. Obwohl Lycium wild auch in Mitteldeutschland und Osteuropa vorkommt und sich bei geeigneten Standortbedingungen (vollsonnig, auf eher mageren Böden) fast unkrautartig ausbreitet, ist der Bocksdorn als Kultur- bzw. Heilpflanze in Mitteleuropa bisher wenig bekannt. Allenfalls wird er als filigrane Zierpflanze zur Einfassung von Wegen oder elegant herabhängend über Mauern verwendet.

Dabei ist die Gojibeere Sorte NO. 1 anspruchslos und robust und eignet sich zur Pflanzung auf allen Standorten. Durch die gute Kältetoleranz kann sie auch in Höhenlagen problemlos gepflanzt werden. Im Laufe des Sommers bildet Gojibeere 2 bis 4 m hohe zierliche Sträucher mit bogig überhängenden Zweigen, an denen von Juni bis August zahlreiche violettfarbene Sternblüten erscheinen. Daraus entwickeln sich ca. 1 cm grosse, länglich ovale Früchte, die leuchtend rot-orange gefärbt sind und wie Perlen an den Trieben aufgereiht hängen. Um kräftige, standfeste Pflanzen zu erzielen, sollten die Pflanzen im ersten Standjahr stark eingekürzt und im Folgejahr auf ca. 6 dickere Triebe ausgelichtet werden. So trägt die Pflanze im dritten Standjahr bereits ca. 1 kg Beeren. Schnittmassnahmen sind danach nur noch in geringem Umfang erforderlich; ein Auslichtungsschnitt wird ca. alle 2-3 Jahre empfohlen.

Reife Früchte können ab August bis Oktober laufend geerntet und frisch ab Strauch gegessen. Ein Haltbarmachen von Gojibeeren ist durch Trocknen, wobei der Geschmack an Rosinen erinnert, oder als salzige Variante durch Einlegen in Essig möglich. Industriell aufbereitet sind von Gojibeeren auch Saft, Mus oder Extrakte erhältlich. Somit stehen die wirksamen Inhaltsstoffe von Gojibeeren - eine vergleichbare Menge Goji soll mehr Vitamin C als Orangen besitzen und höhere Gehalte an Karotin als Karotten - ganzjährig zur Einnahme zur Verfügung.