Gesund & lecker

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Genügsamer orangefarbener Muntermacher

Sanddorn bietet neben gesunden Inhaltsstoffen auch einen hohen Zierwert. Um in den Genuss eines reichen Fruchtbehangs zu kommen, waren bisher immer mehrere Pflanzen von Nöten. Mit der neuen selbstfertilen Sanddornselektion ʺSANDORA hipparth(S)ʺ aus Bayern, ist die Kultur in kleinen Gärten nun ebenfalls möglich.

Der Sanddorn (Hippophae rhamnoides) mit seinen silbrigen schmalen Blättern und den leuchtend orangeroten Früchten besiedelt mit Vorliebe unwirtliche Standorte. Er gehört zu den Pionierpflanzen, die aufgrund ihrer geringen Ansprüche Extremböden besiedeln und diese dadurch auch für andere Pflanzen vorbereiten. Verbreitet von Asien bis Europa, kommt der Sanddorn mit verschiedensten Bedingungen vom salzhaltigen Küstensaum bis in Gebirgshöhen zurecht.

Sanddorn ist sehr anspruchslos in der Pflege. Er ist frosthart, windverträglich und unempfindlich gegenüber Schädlingen. Genügend Licht und durchlässige Böden ohne Staunässe sind die einzigen Bedingungen für kräftige Pflanzen mit gutem Fruchtbehang. Denn durch eine Besonderheit kann sich der zähe bis zu kleinen Bäumen heranwachsende Strauch an unwirtliche Standorte anpassen. Seinen Stickstoffbedarf stellt er durch die Symbiose seiner Wurzeln mit Bakterien selbst her, was ihn unabhängig von dem im Boden vorhandenen Stickstoff macht. Hat der Sanddorn einmal Fuss gefasst, bildet er viele flache Wurzeln und daraus Bodentriebe aus, weshalb Sanddorn nicht in der Nähe von Plattenböden und befestigten Wegen gepflanzt werden sollte. Auch die an den Zweigenden und Blattachseln befindlichen Dornen sind für eine Pflanzung in Wegnähe eher hinderlich.

Sanddorn weist eine Reihe wichtiger Inhaltsstoffe auf, begonnen beim Vitamin C, über Provitamin A und Carotin bis hin zu Vitamin E und vielen Mineralstoffen. In Mecklenburg-Vorpommern wird Sanddorn in grossen Plantagen zur Gewinnung der wertvollen Inhaltsstoffe für die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie angebaut. In der Kultur anspruchslos, erfordert die Ernte der kleinen weichen Beeren jedoch eine besondere Technik. Die mit Beeren dicht besetzten Äste werden abgeschnitten und eingefroren. Danach werden die gefrorenen Beeren abgeschüttelt und direkt weiterverarbeitet. Da der Sanddorn nur am zwei- oder mehrjährigen Holz trägt, sollte pro Jahr nie der ganze Strauch zurückgeschnitten werden, da sonst die Fruchtäste für das Folgejahr mitentfernt werden und die Ernte somit entfällt.

Da Sanddorn eine zweihäusige Pflanze ist (männliche und weibliche Blüten sitzen an unterschiedlichen Pflanzen), mussten zur Fruchtgewinnung bisher immer zwei Pflanzen zueinander gepflanzt werden, z.B. die seit Jahren bewährten Sorten 'LEIKORA' und 'POLLMIX', wobei nur Leikora Früchte trägt. Für Gärten mit geringem Platzangebot, kam somit der Anbau von Sanddorn kaum in Frage. Die selbstfruchtbare Sorte Sandora bringt hingegen ohne Befruchterpflanze einen dichten Behang an leuchtend orangeroten Früchten. Sandora wurde vom Obstspezialisten H. Schimmelpfeng (Bayern) selektiert und weist neben einem hohen Vitamin C-Gehalt als weitere Besonderheit Kernlosigkeit auf, so dass der verwertbare Fruchtantei besonders gross ist. Sobald die Sanddornbeeren reif sind (Anfang September) sollten sie zu Mus, Saft oder Marmelade verarbeitet werden, da bei zunehmender Reife der Gehalt an Inhaltsstoffen wieder abnimmt. Sandora wächst mittelstark, und verträgt auch einen stärkeren Rückschnitt hervorragend. Zusammen mit anderen Wildobstpflanzen passt sie sich optimal in Wildhecken ein oder kann einzeln stehend ab August die volle Farbpracht ihres dekorativen und gesunden Fruchtbehangs zur Geltung bringen.

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