Interessantes aus dem Schaugarten und Hinweise

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Haben denn die extremen Kahlfröste auch etwas Gutes?

Alles hat zwei Seiten. Die jüngeren Obstbäume können erheblichen Schaden, z.B. durch Frostrisse, nehmen. Sogenanntes „Weisseln / Kalken“ der Stämme kann helfen. Aber ebenso werden vor allem neuere tierische Schädlinge dezimiert, die bei zu milden Wintern schon im zeitigen Frühjahr massenhaft auftreten können.

Und sonst?

Die Fröste haben nun auch die Schlehen geniessbar gemacht. Diese heute wenig beachtete, winterliche Superfruit lässt sich süss, mit Alkohol, und deftig als Olivenersatz verarbeiten. Die dichten Hecken bieten Schutz vor eisigen Winden und Lebensraum für Tiere und Insekten.

Mit den grossfrüchtigen Sorten Nittel und Merzig wird die Ernte erleichtert und durch die Veredelung auf Prunus St. Julien bilden sie fast keine Ausläufer.

Herr Joachim Köhler, ein Häberli-Mitarbeiter, kennt einen Weinberg, dessen untere Flanke durch eine gewaltige Schlehenhecke begrenzt ist. Einerseits können die Vögel aus dem Schutz der Hecke heraus die reifen Trauben stehlen – einzelne Stöcke am Rand sind jedes Jahr völlig abgeerntet. Andererseits macht die Winzerin aus den Schlehen einen herrlichen Likör, den es zu Beginn der Traubenernte immer als Starthilfe für die Erntehelfer gibt. :-)

Und übrigens, auch die Blüten lassen sich verarbeiten, z. B. zu einem belebenden Tee.