Kulturanleitung Brombeeren & Rubus Hybriden

Pflanzzeit
Pflanzen aus Container das ganze Jahr in frostfreiem Boden möglich. Beste Pflanzzeit Frühjahr und Aug.– Okt.
 
Standort
Brombeeren und Rubus Hybriden stellen keine besonderen Ansprüche an den Boden. Am günstigsten sind mittelschwere, durchlässige, tiefgründige Böden. Sonnige Lagen sind zu bevorzugen.
 
Pflanzabstand / Pflanzung
In der Reihe 2 – 3 m (je nach Erziehung, siehe nächster Abschnitt). Von Reihe zu Reihe 1,8 – 2,5 m, wenn möglich jedoch nur Einzelreihen pflanzen. Der Ballen soll vor der Pflanzung feucht sein. Topf entfernen. Bei dicht verwurzeltem Ballen Wurzeln lockern und etwas auseinanderziehen. Eine Grube ausheben, die doppelt so gross wie der Wurzelballen ist. Die ausgehobene Erde mit Kompost vermischen. Die Pflanze so setzen, dass der Erdballen mit 3 – 5 cm Erde überdeckt wird. Gut angiessen.
 
Kulturmassnahmen
Für den Hausgarten eignen sich die Palmettenerziehung und die Fächererziehung, letztere benötigt weniger Platz.
 
Die Fächererziehung (Abb. 1) kommt vor allem für schwächer wachsende Sorten wie z. B. NESSY® in Frage. Man bindet pro laufenden Meter 2 – 4 Ruten fächerförmig an und schneidet über den oberen Draht herausragende Rutenteile ab.
 
Die Palmettenerziehung (Abb. 2) wird bei wüchsigen Sorten empfohlen. Hier bindet man je 3 Ruten von der Pflanzstelle aus einzeln waagrecht nach links und rechts.
 
Skizze Brombeeren, Rubus Hybriden
 
Schnitt
Im August müssen bei den jungen Ruten, die im folgenden Jahr tragen, alle Seitentriebe auf 10 cm zurückgeschnitten werden. Zugleich können überzählige Jungtriebe entfernt werden (Auslichten). Frühreifende Sorten bereits nach der Ernte ausschneiden. Im Januar / Februar werden alle Ruten, die im vergangenen Sommer getragen haben, direkt über dem Boden weggeschnitten.
 
Düngung
Jährlich im Frühjahr 60 g / m2 Beerendünger im Wurzelbereich (1,5 m um die Pflanze) breit verteilen.
 

Pflanzenschutz

1. Allgemeine und biologische Massnahmen:

Grauschimmel
– Fruchtmumien entfernen
– überflüssige Triebe abschneiden, lockerer Pflanzenaufbau
– ein Regendach über der Kultur (ab Blüte bis Ernte­ende) bietet den besten Schutz.
 
Rankenkrankheit (rötlich-violette Flecken an den Ranken)
– mässige Stickstoffdüngung
– Rankenbeschädigungen vermeiden
– befallene Ranken sofort entfernen und verbrennen
– um einer Ansteckung vorzubeugen, junge Ranken zeitig hochbinden 
 
Brombeermilbe
(Teilfrüchte der Brombeere bleiben rot und hart)
– befallene Früchte abernten und vernichten
– abgetragene Ruten zeitig abschneiden und vernichten
– Bei sehr starkem Befall ein Jahr lang auf den Ertrag verzichten, d. h. im Herbst alle Ruten abschneiden. -> Bringt sehr guten Bekämpfungserfolg.

2. Chemische Massnahmen:

Grauschimmel an den Früchten
Während der Blüte ab Blühbeginn zwei- bis dreimal mit geeigneten Fungiziden.
 
Brombeermilbe
Eine Bekämpfung ist nur vorbeugend möglich. Austriebspritzung mit zugelassenen Rapsölpräparaten im Frühjahr. Bei beginnendem Triebwachstum 2 Behandlungen mit Netzschwefel 1% im Abstand von 10 Tagen
durchführen.
 
Frostschutz
In Regionen, in denen im Winter die Temperaturen unter – 15 ° C sinken, ist ein Winterschutz empfehlenswert. Die Schnittarbeiten erst im Frühjahr durchführen, damit sich die Ruten gegenseitig schützen. Ein guter Schutz ist es auch, die Ruten mit Stroh oder Tannenreisig zu umkleiden bzw. auf den Boden zu legen und bedecken.