Kulturanleitung Josta-, Johannis- und Stachelbeeren

Pflanzzeit
Pflanzen im Topf können ganzjährig in frostfreien Boden gepflanzt werden. Beste Pflanzzeit März – Mai und Aug. – Mitte Okt.

Standort
Sonnig bis halbschattig. Johannis- und Stachelbeeren stellen keine besonderen Ansprüche an den Boden, gut eignen sich durchlässige, mittelschwere Böden.

Pflanzabstand / Pflanzung
In der Reihe 120 –140 cm, Jostabeeren 150 –200 cm. Der Ballen soll vor der Pflanzung feucht sein. Topf entfernen. Bei dicht verwurzeltem Ballen Wurzeln lockern und etwas auseinanderziehen. Eine Grube ausheben, die doppelt so gross ist wie der Wurzelballen. Die ausgehobene Erde mit Kompost vermischen und die Pflanze so setzen, dass die untersten Verzweigungen noch zugedeckt werden. Gut angiessen.

Kulturmassnahmen / Schnitt
Die Pflanzscheibe nach der Pflanzung mit organischem Material abdecken. Beim Anbau als Strauch sollten Johannisbeeren 8 –12 starke Triebe, Stachelbeeren 6 – 8 starke Triebe haben. Ab ca. 3./4. Jahr im Winter die 2 – 3 ältesten (max. 3 Jahre alt) Triebe bodeneben zurückschneiden und durch die 2 – 3 stärksten jungen Bodentriebe ersetzen. Die übrigen jungen Bodentriebe werden ebenfalls bodeneben zurückgeschnitten; dies kann bereits im Sommer noch vor der Ernte erfolgen. Lockere, gut durchlüftete Pflanzen anstreben. Schwarze Johannisbeeren tragen die schönsten Trauben und Beeren am kräftigen 1-jährigen Langtrieb, rote Johannisbeeren und Stachelbeeren am mittelstarken 1-jährigen Seitentrieb. Pflanzen auf Stämmchen werden wie Büsche gepflanzt und gepflegt. Zur Erhöhung der Standfestigkeit die Pflanzen an einen bis in die Krone reichenden Pfahl binden. Pfahllänge ca. 140 cm.
Schnitt: Im Winter auslichten. Krone leicht und kompakt halten; zu lange Gerüstäste auf Seitenverzweigung «ableiten». Ab dem 4. Standjahr Krone verjüngen; 1 bis 2 alte Gerüstäste auf einen Neutrieb zurückschneiden, der nahe der Veredlungsstelle herauswächst. Wildtriebe, die aus dem Boden oder Stämmchen harauswachsen, sofort entfernen. Johannis- und Stachelbeeren werden im erwerbsmässigen Anbau meist als Dreiasthecke angebaut.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Düngung
Jährlich im Frühjahr 40 g / m2 Beerendünger im Wurzelbereich breit verteilen und sofort nach der Ernte 20 g / m2. Bei Jostabeeren ist keine Düngung notwendig.
 
Pflanzenschutz
Vorbeugende Massnahmen
  • Anbau wenig krankheitsanfälliger Sorten sowie gesundes Pflanzgut
  • Sträucher sollten stets locker, durchlüftet aufgebaut bleiben (siehe Kulturmassnahmen)
  • Länger anhaltende Trockenheit sowie Staunässe schaden den Sträuchern
Biologische Massnahmen
Blattfallkrankheit
(braun-schwarze Flecken auf dem Laub, dann fällt es ab)
  • Altes, abgefallenes Laub entfernen, verbrennen; Pilz überwintert dort.
  • Beim ersten Auftreten mit Schachtelhalmbrühe und Brennessel-Jauchegemisch gründlich spritzen
  • Bei starkem Auftreten kurz nach der Blüte Kupfermittel spritzen (zweimal im Abstand von 10 –15 Tagen)
Johannisbeer-Gallmilbe
(Knospen rund angeschwollen, vertrocknen im Frühjahr)
  • Triebe mit verdickten Knospen ausschneiden und verbrennen.
Stachelbeermehltau
(weiss-grauer Belag überzieht Triebspitzen, evtl. auch Blätter und Früchte)
  • Anbau robuster Sorten (HÄBERLI®-Sorten sind weitgehend widerstandsfähig)
  • Luftiger Standort und lockerer Pflanzenaufbau fördern schnelles Abtrocknen der Pflanze
  • Einkürzen aller Triebspitzen im Winter
  • Ständige Bodenbedeckung
  • Geringe Stickstoffdüngung Blattläuse
  • Entfernen befallener Triebe
  • Stäuben mit feinstvermahlenem Steinmehl
  • Wermuttee spritzen
  • Im Herbst teilweise auftretende Wurzelläuse verursachen keine Schäden. Pflanzen feucht halten.
Flechten
  • Abbürsten oder mit Neudorff Vital Rosen- und Pilzschutz spritzen.
Chemische Massnahmen
Aufgrund ihrer Robustheit kann beim Anbau von HÄBERLI®-Sorten auf chemische Krankheits- und Schädlingsbekämpfung weitgehend verzichtet werden. Auftreten von Stachelbeermehltau mit geeigneten Fungiziden behandeln. Erste Behandlung beim Austrieb, nach 10 –14 Tagen wiederholen.