Kulturanleitung Reben

 

 
Pflanzzeit
Im Container von März bis Mitte Oktober.
 
Standort
sonnig
 
Edelreben
Im Weinbauklima oder an südlich und östlich gerichteter Hauswand bis 700 m.
 
ROBUSTAREBEN®
Sind widerstandsfähiger gegen Krankheiten und können auch ungeschützt im Garten oder an Pergolen kultiviert werden. In Höhen- und rauen Lagen nur Frühsorten als Spalier an Hauswänden.
 
1. Kultur im Garten
Bodenansprüche
Weinreben lieben humosen, gut durchlässigen Boden. Optimaler pH 6–7.

Bodenvorbereitung
  • Boden bis in eine Tiefe von 40 – 60 cm umgraben.
  • als Humusdüngung Kompost oder Rindenhumus einarbeiten
  • bei kalkarmem Boden etwas Düngekalk beifügen
  • bei kalkreichem Boden saures Material (Torf oder Torfersatz) beifügen
 
Pflanzung
  • Der Ballen soll vor der Pflanzung feucht sein. Topf entfernen. Bei dicht verwurzeltem Ballen Wurzeln lockern und etwas auseinanderziehen.
  • Ein ca. 60 cm tiefes Pflanzloch ausheben, Pflanze hineingeben und mit Erde auffüllen (Veredelungsstelle ca. handbreit über Bodenniveau)
  • Pflanzschnitt, um die beiden Schenkel für den Aufbau zu erhalten: Trieb nach ca. 4 Blättern/Knospen über der Veredlungsstelle zurückschneiden (nur bei Pflanzung bis inkl. Juni; danach im Frühjahr nach der Pflanzung). Ergibt «Stamm»höhe von ca. 50 cm.
  • Ausgiebig wässern
  •  
     
Erziehung
 
Flachbogen (Abb. 1)
  • Geeignet für Reben am Drahtspalier
  • Pflanzabstand 2 m in der Reihe, 1,50 – 3 m von Reihe zu Reihe
  • Gerüst erstellen mit Doppeldrähten (zum Einstreifen der Triebe) im Abstand von je 30 – 35 cm, unterster Draht auf 0,6 m, oberster Draht auf 1,80 m
  • pro Rebe 2 Triebe mit je 5 – 6 Augen belassen, die am ersten Draht nach rechts und links flach oder im Bogen angebunden werden.
 
Waagrechter Cordon (Spalier) (Abb. 2)
Der unterste Cordon entspricht dem Flachbogen. Für jede weitere Etage einen Trieb aus dem Kopfbereich der unteren Ebene senkrecht nach oben ziehen und weiter wie bei der Flachbogenerziehung verfahren. Abstand von Cordon zu Cordon 0,8 –1 m. Wandabstand des Spalierrahmens (aus Draht oder Holzlatten) mind. 10 cm.
 
Pfahlrebe
  • Jährlicher Rückschnitt im Winter auf 2 kräftige Triebe mit je 3 – 4 Augen
  • Aufwachsende Triebe ab Mai bis Mitte August aufbinden und ausgeizen

2. Kultur im Topf
Ideal sind Gefässe von mind. 30 – 40 Liter Erdinhalt. Am Boden Drainageschicht mit Blähtonkügelchen oder Tontopfscherben. Gute Pflanzerde (z. B. Kübelpflanzenerde) verwenden. Pflanzung: siehe Kultur im Garten. Giessen
und Düngen: siehe Säulenobst – Kultur im Topf. Erziehungsart und Schnitt: Pfahlrebe (siehe oben).
 
Rebenschnitt
Geschnitten werden sollte im Februar / März. Jeder Schnitt sollte 2 – 3 cm oberhalb des Auges erfolgen (damit es nicht austrocknet).
 
Pflege im Pflanzjahr
  • Haupttrieb mit fortschreitendem Wachstum ständig anbinden
  • Geiztriebe (Jungtriebe aus Nebenaugen) ausbrechen
  • Gescheine (Blüten) entfernen (schwächen junge Pflanze)
  • Im August dem Haupttrieb die Spitze entfernen (Holz reift gut aus)
  • Ist der Haupttrieb dünner als Bleistiftstärke, Rückschnitt auf 1 – 2 Augen und Kultur wie im ersten Jahr wiederholen; bei ausreichender Stärke kann mit der weiteren Formierung begonnen werden Winterschnitt in den folgenden Jahren
  • Trauben gibt es nur an einjährigem Holz, das zweijährigem entspringt
  • Beim Rebschnitt werden in der Regel 80 – 90% des 1jährigen Holzes wieder entfernt.
  • Flachbogen: Die Schenkel des Vorjahrs werden komplett entfernt und durch 2 1jährige Ruten, die aus dem Kopf entspringen, ersetzt. Diese werden im Frühjahr auf den Draht heruntergebunden.
  • Cordon: Die Schenkel werden nicht entfernt. Die 1jährigen Ruten werden auf Zapfen zurückgeschnitten (siehe Abb. 3 und 4).
 
Sommerarbeiten
  • Ausbrechen aller Jungtriebe aus Nebenaugen sowie Wasserschosse und Geiztriebe (Mai / Juni)
  • Anheften der Triebe (ab 30 cm)
  • Leittriebe im August entspitzen
  • Später gebildete Geiztriebe und Wasserschosse einkürzen
  • Für gute Fruchtqualität maximal 2 Trauben pro Trieb belassen und 2 – 3 Blätter rund um Trauben entfernen (mehr Licht und Luft)
 
Düngung
Ab dem 2. Standjahr im März 50 – 60 g / m2 Obst- und Beerendünger geben und leicht einarbeiten. Blaue Reben zeigen oft braune Blättränder und Rotfärbung bereits im Sommer (Magnesium- und Kalimangel). Im Frühjahr Spezialdünger geben.
 
Pflanzenschutz
Bei Edelreben ist eine regelmässige Behandlung gegen Mehltau erforderlich. ROBUSTAREBEN® gedeihen fast ohne Pflanzenschutz, gegen eventuell auftretenden Echten Mehltau bei heisser Sommerwitterung im Juni mit Netzschwefel behandeln. Maximal 2 – 3 Behandlungen.